eRezept-Fachdienst
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Die NGDA hat 2018 im Auftrag von LAV BW, LAK BW und DAV mit der Entwicklung eines Konzeptes für einen eRezept-Fachdienst begonnen und neben der technischen Entwicklung auch die Abstimmung mit den Softwarehäusern und Rechenzentren übernommen. Der mit den Industriepartnern gemeinsam konzipierte und durch NGDA im Sommer 2019 in Betrieb genommene eRezept-Fachdienst ist hierbei die zentrale Datendrehscheibe für den sicheren Austausch von elektronischen Verordnungen zwischen Arzt und Apotheke. Dabei bleibt der Patient jederzeit der Herr seiner Daten und kann das Rezept unbeeinflusst durch Dritte an die Apotheke seiner Wahl übermitteln.
Eine offene Systemarchitektur bietet Schnittstellen für Arzt-, Apotheken- und Patientensysteme und erlaubt so den Einsatz in unterschiedlichen Modellszenarien, wobei sichergestellt werden konnte, dass die teilnehmenden Apotheken auch bei einer elektronischen Verordnung ihren bewährten Prozess im HV beibehalten können. Hierzu gehört auch, dass wir von Beginn an die Abrechnung des eRezeptes mit in den Fokus der Entwicklung gestellt haben und gemeinsam mit Rechenzentren und den Apothekerverbänden den bisherigen Abrechnungsprozess über TA3 und TA4 mit marginalen Änderungen erfolgreich auch für das elektronische Rezept überführt haben. Zeitlich beschränkte Sonderlösungen für Pilotprojekte werden somit nicht benötigt.
Der eRezept-Fachdienst der NGDA schafft die Voraussetzungen für einen sicheren Transport eines eRezeptes vom Arzt über den Patienten zur Apotheke. Das System stellt offene Schnittstellen zur Anbindung von Praxisverwaltungssystemen (PVS), Patientensystemen (Apps) und Apothekenverwaltungssystemen (AVS) bereit.
Der Patient entscheidet sich für eine Apotheke seiner Wahl und kann dieser das eRezept über eine App übermitteln. Alternativ besteht auch immer die Möglichkeit, über einen QR Code das Rezept direkt beim Besuch in der Apotheke einzulösen.
Der eRezept-Fachdienst wurde in enger Abstimmung mit Vertretern der Ärzte- und Apothekerschaft sowie den Industrieverbänden ADAS – Bundesverband Deutscher Apotheken Softwarehäuser e.V. und VDARZ – Bundesverband Deutscher Apothekenrechenzentren e.V. konzipiert und entwickelt und in offiziellen Modellprojekten mit Unterstützung der Apothekerschaft auch in der Praxis eingesetzt.